Projektbeispiele
Gutachten und Vorschläge für Maßnahmen zur Erhöhung der Gasversorgungssicherheit
Aufgabenstellung:
Vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen im Energiemarkt und einer europaweiten Debatte zur Versorgungssicherheit wurde auch in der deutschen Politik über die Sicherheit der Erdgasversorgung und Möglichkeiten zu deren Verbesserung diskutiert. Von Seiten der Bundesregierung wurde bereits an politischen Maßnahmen gearbeitet, entsprechende Studien waren in Auftrag gegeben worden. Die Unternehmen der Gaswirtschaft sowie deren Verbände nahmen ebenfalls an dieser Diskussion teil und haben TEAM CONSULT und seinen Kooperationspartner DBI Gas mit einer Studie beauftragt, für verschiedene Szenarien den Gasabsicherungsbedarf zu ermitteln und einen Mechanismus vorzuschlagen, mit dem der Absicherungsbedarf gedeckt werden könnte. Dabei sollten insbesondere auch die regionalen Spezifika des deutschen Erdgasmarktes und des Gasversorgungssystems berücksichtigt werden.
Für unsere Auftraggeber war es von besonderer Bedeutung aufzuzeigen, für welche Szenarien (wie z.B. ungewöhnlich niedrige Speicherfüllstände, Kälteperioden, Ausfälle von Importleitungen) überhaupt ein Mangel an Versorgungssicherheit vorlag und in welchem Ausmaß dieser entstehen kann. In zweiter Linie sollten die verschiedenen im Markt und in der Politik diskutierten Vorschläge wie z.B. eine nationale strategische Gasreserve (ähnlich der Erdölbevorratung) oder eine Verpflichtung von Gasversorgungsunternehmen zur Vorhaltung von Mindestspeichermengen eingeordnet werden.
Lösung:
Im ersten Schritt erfolgte eine Bestandsaufnahme, bei der die bestehende Rollenverteilung der Marktakteure im Hinblick auf die Versorgungssicherheit und die bereits vorhandenen Notfallvorkehrungen beschrieben und analysiert wurden. Darauf aufbauend wurden realistische Vorsorgefälle unter Zuhilfenahme historischer Daten definiert, wie z.B. eine Kälteperiode am Ende des Winters oder ein dazu kommender Importausfall an einer wichtigen Grenzkoppelstelle.
Im nächsten Schritt ging es darum, eine mögliche Versorgungslücke in den Vorsorgefällen zu identifizieren und zu quantifizieren. Hierzu wurde ein Rechenmodell entwickelt, in dem die maximale Entnahmeleistung (Peak-Leistung der Gasverbraucher) dem verfügbaren Leistungsangebot (Import, Ausspeicherleistung der Gasspeicher) gegenüber gestellt wurde. Ergebnis war ein residualer Flexibilitätsbedarf, der als Absicherungsbedarf durch ein geeignetes Instrument zu decken war. Um auch lokale Engpässe identifizieren zu können, wurde dieser nicht nur für Deutschland insgesamt (Modell „Gas-See“), sondern auch für verschiedene Regionen ermittelt.
Als letzter Schritt wurden in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Instrumente zur Deckung des Absicherungsbedarfs entwickelt. Dabei fand der Vorschlag einer marktnahen Flexibilitätsreserve in Form eines zusätzlichen Regelenergieprodukts Eingang in den Regulierungsrahmen der Bundesnetzagentur. Sogenannte Long-Term-Options und Demand Side Management Produkte, deren Umfang durch den Regulator festgelegt wird, werden nun regelmäßig durch die Marktgebietsverantwortlichen ausgeschrieben.
Optionen und Entwicklungspfade für die Dekarbonisierung von Gas
Aufgabenstellung:
Im Rahmen der anhaltenden Diskussion über mögliche Transformationspfade zur Dekarbonisierung des gesamten Energiesystems benötigte ein Verband von Unternehmen der Energiewirtschaft eine Darstellung der Optionen zur Dekarbonisierung gasförmiger Energieträger.
Gefragt war eine kompakte Darstellung, die sich nicht (nur) an ein Fachpublikum richtete, sondern sich auch zur Kommunikation im öffentlichen Raum eignet. Darin sollten die wesentlichen Erzeugungspfade für CO2-neutrale gasförmige Energieträger – Biogas-Pfad, Power-to-Gas-Pfad und Abscheidungspfad – verständlich beschrieben und in prägnanten Schaubildern aufgezeigt werden.
Darüber hinaus wurden Kriterien benötigt, die einen Vergleich verschiedener Entwicklungspfade für Grüngasanteile nach wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ermöglichen. In Abstimmung mit Verbandsgremien sollte ferner ein realistischer Entwicklungspfad sowohl in qualitativer als auch in zeitlich-quantitativer Hinsicht ausgearbeitet werden.
Lösung:
Zunächst haben wir eine systematische Übersicht und Beschreibung der Technologien zur Produktion von Grünen Gasen erstellt (Kompendium Grünes Gas). Dabei sind wir auch darauf eingegangen, inwieweit der entsprechende Erzeugungspfad direkt an die bestehenden Gasnetze angebunden werden kann und für die Kombination mit bestehenden Anwendungen in den verschiedenen Verbrauchssegmenten geeignet ist. Dargestellt haben wir jeweils auch den CO2-Kreislauf (soweit vorhanden) des Erzeugungspfades. Letztlich wurden auch Möglichkeiten erörtert, durch Kombination der verschiedenen Erzeugungspfade, zu (netto) Negativ-Emissionen zu kommen.
Als vorbereitender Schritt für die Ableitung von Kriterien für Entwicklungspfade wurde eine kurze Metastudie über bereits bestehende Studien zu Grünen Gasen und ihrer möglichen Entwicklungspfade erstellt. Als wichtigste Kriterien wurden die spezifischen verbleibenden (residualen) Emissionen, die spezifischen Herstellungskosten sowie die Mengenpotenziale für die inländische Erzeugung und Verarbeitung identifiziert. Daraus wurde ein realistischer Entwicklungspfad abgeleitet, der Eingang in die Roadmap „Grünes Gas“ gefunden hat.
Während des Projekts wurde kontinuierlich mit allen Stakeholdern über die Verbandsgremien konstruktiv zusammengearbeitet.
Studien zu Großbatterien und zu Flexibilisierungsmaßnahmen für das Stromsystem in Deutschland
Aufgabenstellung:
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ein wichtiges Instrument zur Erreichung der deutschen Klimaziele. Im Stromsystem sollen Erneuerbare Energien im Jahr 2030 bereits 65% des Verbrauchs decken. Durch den damit verbundenen Umbau kommt es zu Belastungen der bestehenden Infrastruktur, mit denen die Übertragungsnetzbetreiber umgehen müssen, um die Stabilität des Stromnetzes sicherzustellen.
Im Rahmen einer internationalen Energiekooperation sollen u.a. die in Deutschland gemachten Erfahrungen den Marktteilnehmern und Regulierungsbehörden in anderen Ländern zugänglich gemacht werden. Team Consult wurde von einem Think Tank unter Federführung des BMWi beauftragt, den Status Quo und das Potenzial verschiedener Flexibilisierungsmaßnahmen im deutschen Stromsystem zu untersuchen.
Lösung:
Team Consult erstellte zwei Gutachten in englischer Sprache, welche sich auf verschiedene Maßnahmen zur Bereitstellung von Flexibilität im Stromnetz fokussieren.
Das erste Gutachten beleuchtet den Stand der Großbatteriespeicher in Deutschland. Dabei wurden unter anderem die folgenden Themen bearbeitet:
- Derzeitige Nutzung von Großbatteriespeichern (u.a. installierte Gesamtleistung)
- Ökonomische und technische Parameter von Großbatteriespeichern (z.B. spezifische Investitionskosten, typische Kapazitäten und Leistungen)
- Regulatorische und abgabenrechtliche Aspekte, einschließlich der damit zusammenhängenden Hemmnisse
- Wirtschaftlichkeit verschiedener Geschäftsmodelle
Die Ergebnisse des Gutachtens wurden in einem Webinar einem internationalen Publikum präsentiert.
Gegenstand des zweiten Gutachtens sind weitere Maßnahmen, welche Flexibilität für das Stromsystem bereitstellen können. Diese umfassen:
- Flexibilisierung von konventionellen Kraftwerken
- Einsatz von Heimbatteriespeichern
- Demand-Side-Management in der Industrie, bei Wärmepumpen sowie beim Laden von Elektrofahrzeugen
- Lastmanagement von Power-to-Gas-Anlagen
- Weitere Maßnahmen in den Bereichen Systembetrieb und Marktdesign
Perspektiven einer Nachnutzung von E&P Gas Assets im Rahmen der Energiewende
Aufgabenstellung:
Ein europäischer Gasproduzent erwog den Kauf von Upstream Gas Assets. Da viele europäische Erdgasfelder in nicht allzu ferner Zeit erschöpft sein werden, sollten verschiedene Nachnutzungskonzepte für ausgeförderte Gasfelder sowie die zugehörigen E&P-Assets erarbeitet, analysiert und evaluiert werden.
Darüber hinaus war als zusätzliche Fragestellung zu untersuchen, wie die Zukunftsperspektive eines Gas-Fernleitungsnetzbetreibers vor dem Hintergrund der Energiewende aussieht.
Lösung:
Zunächst war eine umfassende Recherche zu möglichen Nachnutzungen für ausgeförderte Gasfelder und den zugehörigen Assets durchzuführen. Die vielversprechendsten Nachnutzungskonzepte wurden dabei in den Bereichen Geothermie, der Untergrundspeicherung von Erdgas oder Wasserstoff sowie der dauerhaften Speicherung (Sequestrierung) von abgeschiedenem CO2 identifiziert. Diese wurden dann näher beschrieben und im Hinblick auf mögliche Potenziale analysiert. Schließlich haben wir die Nachnutzungskonzepte anhand mehrerer Kriterien, wie z.B. des technischen Potentials, der entsprechenden zukünftigen Nachfrage oder auch im Hinblick auf soziopolitische Aspekte bewertet.
Zusätzlich haben wir die Perspektive eines Gas-Fernleitungsunternehmens vor dem Hintergrund der Energiewende analysiert. Neben der Entwicklung der Asset Base – z.B. aufgrund bereits genehmigter Investitionen – im klassischen Aufgabenfeld des Erdgastransports spielten dabei auch die Eignung des Gasnetzes im Hinblick auf mögliche künftige Aufgabenfelder (verstärkte Integration von Biomethan, Transport von Wasserstoff) eine Rolle.
Marktstudien zu Small-Scale-LNG-Anwendungen
Aufgabenstellung:
Der Markt für Small-Scale-LNG-Anwendungen (ssLNG) als Alternative zu etablierten Brennstoffen, etwa in den Bereichen Transport oder Industrie, hat in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. In den hier vorgestellten Projekten wurde Team Consult damit beauftragt, große Gas- und LNG-Produzenten dabei zu unterstützen, Vermarktungskonzepte und Markteintrittsstrategien für ssLNG in verschiedenen europäischen Märkten zu entwickeln.
Lösung:
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgte in mehreren Schritten. Ausgangspunkt war eine umfassende Marktbeschreibung mit einem Fokus auf die einzelnen Marktsegmente und ihr Volumen, das regulatorische Umfeld, die Preisentwicklung, den Wettbewerb und potentielle Markteintrittsbeschränkungen.
In einem weiteren Schritt wurden die vielversprechendsten Marktsegmente identifiziert. Hierbei waren besonders die folgenden Punkte von Bedeutung:
- Abschätzung des Absatzpotentials von ssLNG
- Kalkulation potentiell anlegbarer Preise
- Durchführung von Wettbewerberanalysen
- Beschreibung des regulatorischen Umfelds für Small-Scale-LNG-Anwendungen
- Ausblick auf die zukünftige Entwicklung
Im Ergebnis beinhalteten die Studien eine Bewertung der Chancen und Risiken eines Markteintritts, die Auswahl von möglichen Partnern sowie eine Beschreibung der für einen erfolgreichen Markteintritt nötigen Voraussetzungen. Für das Industriekunden-Segment wurde eine nach Regionen spezifizierte Datenbank potentiell konvertierbarer Kunden entwickelt.
Strategieentwicklung für ein größeres Gasversorgungsunternehmen
Aufgabenstellung:
Ein größeres Gasversorgungsunternehmen sah sich einer veränderten Wettbewerbssituation im Gasmarkt ausgesetzt. Für das ausschließlich auf Gas fokussierte Unternehmen stellte sich die entscheidende Frage, mit welchen dauerhaften Entwicklungen im Gasmarkt zu rechnen sei und wie das Geschäftsmodell so darauf ausgerichtet werden könne, dass nachhaltig die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gesichert würde.
Die Fragestellung betraf zum einen die Angebots- und Nachfrageentwicklung für Gas. Dabei waren insbesondere die Auswirkungen der Energiewende (wie z. B. ein sinkender Wärmebedarf durch Wärmedämmung, die zunehmende Verwendung alternativer Technologien in der Wärmeversorgung, eine veränderte Residuallast im Stromsystem etc.) zu berücksichtigen. Darüber hinaus stellte sich aber auch die Frage nach grundlegenden Veränderungen in der Struktur der gaswirtschaftlichen Wertschöpfungskette, wie z.B. dem Entstehen neuer Spezialisierungen und Dienstleistungen, der zunehmenden Commoditization von gaswirtschaftlichen Leistungen und stärker werdenden Wechselwirkungen mit anderen Bereichen der Energiewirtschaft.
TEAM CONSULT wurde beauftragt, eine konsistente Strategie für das Gasversorgungsunternehmen zu entwickeln, die gegenüber verschiedenen Zukunftsszenarien robust sein musste.
Lösung:
In enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber wurden zunächst schlüssige Szenarien für die Marktentwicklung und die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen erarbeitet. Die beschriebenen möglichen Entwicklungen betrafen u.a. die weltweite Angebots- und Nachfragesituation, den Integrationsfortschritt im EU-Binnenmarkt in Bezug auf Energie, die Rolle und die Entwicklung verschiedener Handelsplätze sowie die Entwicklung von Import-, Speicher- und Transportkapazitäten. An die Formulierung von Szenarien schloss sich eine Untersuchung der Konsequenzen aus den einzelnen Szenarien auf das Geschäft des Unternehmens an.
Voraussetzung für die Herleitung des Handlungsbedarfs waren eine Untersuchung der Wettbewerbsposition des Unternehmens, einschließlich einer eingehenden Analyse des Marktverhaltens der wichtigsten Wettbewerber sowie eine SWOT-Analyse für alle Geschäftsfelder und das Unternehmen als Ganzes. Dies stellte die Basis für die dann folgende Entwicklung möglicher Strategien dar. Anhand der vom Auftraggeber vorgegebenen und gewichteten Auswahlkriterien wurde ein Bewertungsmodell formuliert und auf die verschiedenen Strategien angewendet. Dies führte zu einer klaren Empfehlung, der die Aufsichtsgremien des Auftraggebers schließlich zustimmten. Der Auftraggeber setzte die ausgewählte Strategie erfolgreich um und es gelang ihm, seine Marktposition zu stabilisieren und auszubauen.
Entwicklung einer Vermarktungsstrategie für Gas-Transportkapazität
Aufgabenstellung:
Ein europäischer Betreiber von Gas-Infrastruktur war mit dem Ablauf eines langfristigen Kapazitätsvertrages konfrontiert, durch den ein Großteil seiner Gastransportkapazität gebunden war und der einen erheblichen Teil der Umsätze der entsprechenden Tochtergesellschaft ausmachte. Daher stand nun das Unternehmen vor der Herausforderung, eine neue Strategie für die Vermarktung der frei werdenden Kapazitäten zu entwickeln. Dazu war zum einen die voraussichtliche Nachfrage nach Transportkapazität zu bestimmen, zum anderen waren geeignete Kapazitätsprodukte zu entwickeln.
Team Consult wurde damit beauftragt, den Kunden bei der Formulierung von Szenarien für die Gasnachfrage und versorgung in Europa und bei der Erarbeitung von strategischen Optionen für die Kapazitätsvermarktung zu unterstützen.
Lösung:
Zunächst haben wir in Zusammenarbeit mit dem Projekt-Lenkungskreis des Kunden die Eckpunkte der verschiedenen Szenarien definiert und jeweils die Grundannahmen – insbesondere zur segmentspezifischen Gasnachfrage und Bedarfsprofilen je Land – festgelegt. Mittels eines beim Kunden bereits vorhandenen Simulationsmodells wurden daraus die tagesscharfen Gasflüsse und Preis-Spreads zwischen den verschiedenen europäischen Marktgebieten abgeleitet.
Aus den Simulationsergebnissen ergab sich (je Szenario) auch die bei einem bestimmten Kapazitätspreis mögliche tägliche Auslastung der Transportkapazität des Kunden. Darauf aufbauend haben wir zusammen mit dem Kunden verschiedene strategische Optionen entwickelt. Diese enthielten u.a. jeweils Zielkunden, Kapazitätsprodukte, Ansatzpunkte zur Zusammenarbeit mit Netzbetreibern angrenzender Marktgebiete und eine Abschätzung des Erlöspotenzials.
Die strategischen Optionen haben wir in einem Dokument aufbereitet, welches dem Vorstand vorgetragen wurde und diesem eine Entscheidung ermöglichte.
Wirtschaftlichkeitsanalyse eines Heizkraftwerks zur Ergänzung der Fernwärmeerzeugung
Aufgabenstellung:
Ein lokaler Energieversorger betreibt eine umfangreiche Fernwärmeversorgung, deren Betrieb mithilfe von industrieller Abwärme (Fremdwärmebezug) sowie Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (Eigenerzeugung) sichergestellt wird.
Wegen veränderter Rahmenbedingungen sollte eine der Erzeugungsanlagen stillgelegt und durch neue Blockheizkraftwerke ersetzt werden. Zur Vorbereitung der Investitionsentscheidung hatte das Unternehmen bereits umfangreiche Modellrechnungen durchgeführt, wünschte aber die kritische Prüfung durch einen unabhängigen externen Sachverständigen.
Team Consult wurde mit der Prüfung des Vorhabens beauftragt und um eine abschließende Handlungsempfehlung gebeten.
Lösung:
Für die Durchführung des Projekts wählte Team Consult einen Ansatz in vier Schritten:
- Bestands- und Situationsanalyse
- Bewertung der bereits vorliegenden Untersuchungen und Modelle
- Komplementäranalyse und Plausibilisierung durch ein eigenes Modell von Team Consult
- Ableitung von Handlungsempfehlungen
Ein zentraler Baustein des Projekts war dabei die Modellierung der Einsatzreihenfolge (Merit Order) der verschiedenen Wärmeerzeugungsaggregate im Hinblick auf die aktuellen und zukünftig möglichen Marktbedingungen einschließlich umfangreicher Szenario- und Sensitivitätsanalysen.
Das Projekt konnte innerhalb von sechs Wochen mit dem Ergebnis einer Investitionsempfehlung abgeschlossen werden.
Entwicklung einer Bieterstrategie im Rahmen einer KWK-Ausschreibung für ein BHKW
Aufgabenstellung:
Im Rahmen einer geplanten Ersatzinvestition für die Fernwärmeversorgung beabsichtigte ein lokaler Energieversorger die Errichtung eines Blockheizkraftwerks (BHKW). Das Unternehmen plante, für das Kraftwerk eine Förderung nach KWK-Gesetz zu erwirken.
Zu diesem Zweck war eine Bieterstrategie zur Ausschreibungsteilnahme zu entwickeln und ein optimaler Gebotspreis zu bestimmen.
Team Consult wurde gebeten, das Vorhaben zu evaluieren und darauf aufbauend den Kunden bei der Entwicklung der Bieterstrategie zu unterstützen.
Lösung:
Erste Schritte bestanden in einer techno-ökonomischen Analyse des Vorhabens im Kontext des Wärmeerzeugungs-Portfolios des Kunden sowie in einer Markt- und Wettbewerbsanalyse. Das Hauptaugenmerk lag auf der Einsatzreihenfolge (Merit Order) der Wärmeerzeugungsaggregate unter heutigen und zukünftigen Bedingungen.
Basierend auf den daraus gewonnenen Erkenntnissen entwickelte Team Consult gemeinsam mit einem Team des Auftraggebers die Bieterstrategie und bestimmte den optimalen Gebotspreis, der sowohl die eigene Position als auch die möglichen Gebote anderer Auktionsteilnehmer reflektierte.
Auf Basis dieser Vorarbeiten hat unser Kunde im Anschluss erfolgreich am KWK-Auktionsprozess teilgenommen.
Bewertung der Wirtschaftlichkeit eines Gaskraftwerks
Aufgabenstellung:
Im Kontext der deutschen Energiewende ist der Stromerzeugungsmarkt in Bewegung geraten. Für einen deutschen Betreiber von Gaskraftwerken stellte sich die Frage nach dem wirtschaftlichen Betrieb seiner Gaskraftwerke im Rahmen der Energiewende.
Einhergehend mit dem Ausstieg aus der Kernenergie und dem voranschreitenden Ausbau erneuerbarer Energien ist es für den Kraftwerksbetreiber zu einem Rückgang der Volllaststunden von Gaskraftwerken gekommen. Die allgemein schwierige Situation auf dem Stromerzeugungsmarkt war für den Kraftwerksbetreiber zunehmend spürbar: Erneuerbare Kapazitäten (Laufwasser, Wind und Solar) haben bei ihrem Einsatz einen gesetzlichen Einspeisevorrang vor dem Einsatz fossiler Kraftwerke.
Dort findet die Stromerzeugung in Kombination mit der Auskopplung von Wärme statt, die an verschiedene Abnahmesegmente (mit unterschiedlichen Lastprofilen) geliefert wird.
Lösung:
TEAM CONSULT hat den Kraftwerksbetreiber bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit eines Gaskraftwerks unterstützt. Wir waren in der Lage, energiewirtschaftliche und technische Aspekte in unsere Bewertungen mit einfließen zu lassen. Dies war wichtig, da es sich bei dem betreffenden Kraftwerk um eine komplexe Anlage handelt. Dort findet die Stromerzeugung in Kombination mit der Auskopplung von Wärme statt, die an verschiedene Abnahmesegmente (mit unterschiedlichen Lastprofilen) geliefert wird. Im Rahmen des Projekts haben wir den Gasbezugsvertrag des Kraftwerks, der einen besonders wichtigen Faktor für die Wirtschaftlichkeit darstellt, untersucht. Auf Grundlage der Ergebnisse haben wir den Kraftwerksbetreiber bei der Wiederverhandlung und dem Neuabschluss des Gasbezugsertrags beraten und in diesem Zusammenhang unser Wissen in Bezug auf die Ausgestaltung mit eingebracht. Unsere energiewirtschaftliche und kommerzielle Expertise hat es uns ermöglicht, Aussagen über die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks unter Berücksichtigung zukunftsgerichteter Szenarien zu treffen. Im Ergebnis konnte der Kraftwerksbetreiber die Wirtschaftlichkeit seiner Erzeugungsanlagen optimieren und dessen Zukunftsfähigkeit unter erschwerten Rahmenbedingungen sichern.
Entwicklung einer Wachstumsstrategie für einen Speicherbetreiber
Aufgabenstellung:
Ein international agierendes Unternehmen sah sich als Anbieter im Markt für Speicher- und Flexibilitätsdienstleistungen einem zunehmenden Wettbewerb und drohenden Überangebot ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund war die Ausarbeitung einer neuen Strategie zur Anpassung an die Marktentwicklungen nötig.
Konkret stellten sich die folgenden Fragen:
- Wie ist der Markt für Speicher- und Flexibilitätsdienstleistungen einzuschätzen? Wie ist die aktuelle Marktposition des Unternehmens im Vergleich zu den Wettbewerbern?
- In welche Richtung entwickeln sich die allgemeinen Marktbedingungen und die Bedürfnisse der Speichernutzer/-anwender?
- Wie attraktiv sind ausgewählte Entwicklungsprojekte?
- Wie muss das Unternehmen sein Produktangebot und seine Vermarktung anpassen, um auch in Zukunft erfolgreich am Markt agieren zu können?
Lösung:
Im ersten Schritt des Projektes wurde gemeinsam mit dem Auftraggeber eine detaillierte Standortbestimmung vorgenommen. Dies umfasste sowohl die Bewertung des bestehenden Anlagenportfolios als auch der vorhandenen Projektpipeline. In die Standortbestimmung flossen auch die Erfahrungen der jüngsten Vermarktungskampagnen unseres Auftraggebers ein.
Im zweiten Schritt wurden Szenarien für die zukünftige Entwicklung des Marktes für Speicher- und Flexibilitätsdienstleistungen entworfen. Dabei konnte TEAM CONSULT auf seine jahrelange Erfahrung in der Modellierung des europäischen Flexibilitätsmarktes zurückgreifen und auch seine detaillierte Kenntnis über den Entwicklungstand verschiedener Investitionsprojekte mit einbringen. Parallel dazu führte TEAM CONSULT Befragungen bei potentiellen Nutzern/Anwendern von Speicher- und Flexibilitätsdienstleistungen durch, die Hinweise darauf gaben, mit welchen nachfrageseitigen Anforderungen zukünftig zu rechnen ist.
Durch einen Vergleich der Ergebnisse aus der Standortbestimmung mit den zukünftigen Marktbedingungen und Erfordernissen wurde deutlich, dass die ursprünglich beabsichtigte Wachstumsstrategie deutlich anzupassen war. Vor dem Hintergrund eines sich vom Verkäufer- zum Käufermarkt wandelnden Marktes empfahlen wir, auf den ursprünglich geplanten Ausbau eigener Kapazitäten zu verzichten. Vielmehr schien es sinnvoll, aktiv an einer intelligenten Marktkonsolidierung mitzuwirken. Die rechtzeitige strategische Umorientierung half unserem Auftraggeber, sich im immer weiter verstärkenden Verdrängungswettbewerb frühzeitig gut aufzustellen.
Bewertung und Optimierung von Gasspeicherprodukten
Aufgabenstellung:
Vor dem Hintergrund weiter wachsender Erdgasspeicherkapazitäten bei gleichzeitig reduzierter Nachfrage sah ein Erdgasspeicherbetreiber die Notwendigkeit, neue Vermarktungswege zu gehen und sein Portfolio an Speicherprodukten zu überarbeiten. Unter anderem sollte für einen Kavernenspeicher ein erheblicher Anteil der verfügbaren Speicherkapazität in Form eines Indexproduktes vermarktet werden.
TEAM CONSULT wurde mit einer Stellungnahme beauftragt, um die Zweckmäßigkeit des Vermarktungsansatzes über ein Indexprodukt anstelle eines festen Entgelts zu erörtern und die kritischen Faktoren für den Markterfolg herauszuarbeiten. Ferner sollte der kommerzielle Wert des angebotenen Indexprodukts im aktuellen und dem zu erwartenden künftigen Marktumfeld bestimmt werden.
Lösung:
Das Vermarktungskonzept wurde von uns eingehend untersucht. Hierzu wurde das neue Speicherprodukt im Hinblick auf die wichtigsten Merkmale wie z.B. Losgröße (AGV, Ein- und Ausspeicherkapazität), Laufzeit und Preisstruktur mit den übrigen Speicherprodukten des Auftraggebers und weiteren marktgängigen Produkten verglichen und im Hinblick auf die wichtigsten Kriterien aus Käufersicht bewertet. Als entscheidendes Kriterium für den Markterfolg wurde neben der Entgelthöhe – deren Wettbewerbsfähigkeit durch die Vermarktung über Auktionen erreicht werden sollte – das Marktpreisrisiko aus Käufersicht als entscheidender Treiber identifiziert.
Daher wurde bei der Bewertung besonderes Augenmerk auf die Preisregelung (Bindung des Speichernutzungsentgelts an den Sommer-Winter-Spread der Handelsmarktpreise) in Verbindung mit der mehrjährigen Laufzeit gelegt. Durch leichte Anpassungen in der Preisgestaltung und der Dimensionierung konnte das Produkt für ein bestimmtes Nutzerprofil besonders attraktiv und risikoarm gestaltet werden. Es gelang dem Auftraggeber, das neue Produkt vollständig zu vermarkten.
Durch die Anwendung eines Back-Testings, d.h. Test des Indexproduktes mit historischen Marktpreisen (Sommer-Winter-Spread), zeigte sich, dass das Indexprodukt im Vergleich zur Vermarktung mit festem Tarif auch in der Vergangenheit kommerziell vorteilhaft gewesen wäre. Gleichwohl empfahl TEAM CONSULT andere Preiskonzepte aus Gründen des Risikomanagements und eines differenzierten Preisangebotes für unterschiedliche Kundensegmente nicht komplett aus dem Portfolio zu verbannen.
Ausschreibung einer Gaslieferung
Aufgabenstellung:
Ein großes Stadtwerk war mit dem bevorstehenden Laufzeitende eines Gasliefervertrags aus seinem Bezugsportfolio konfrontiert, der für die Versorgung von Haushalts- und Gewerbekunden wesentlich war. Da bereits Mengen in Form von Bandlieferungen für die Zeit nach Laufzeitende des Vertrages beschafft worden waren, sollte nun ein Residualliefervertrag zur Deckung des über die bereits beschafften Bandmengen hinausgehenden Bedarfs abgeschlossen werden. Neben der Lieferung der residualen Mengen wurde die Bereitstellung aller für die Endkundenversorgung benötigten gaswirtschaftlichen Leistungen (wie z.B. die Temperaturabhängigkeit der Liefermenge) benötigt.
TEAM CONSULT wurde um eine Einschätzung zur weiteren Vorgehensweise hinsichtlich der Anbieter- und Vertragsauswahl gebeten und hat dem Auftraggeber die Ausschreibung des Residualliefervertrags empfohlen. Dieser Empfehlung ist der Auftraggeber gefolgt, sodass Team Consult mit der Durchführung der Ausschreibung sowie der Bewertung der Angebote und einer Empfehlung für die Anbieterauswahl betraut wurde.
Lösung:
Nachdem sich TEAM CONSULT mit dem Auftraggeber über die gewünschte Vertragsinhalte (Mengen, Flexibilität, Preismodell etc.) abgestimmt hatte, wurde der Text zur Ausschreibung des Residualliefervertrags formuliert. Anschließend wurden potentiell geeignete Anbieter in enger Abstimmung mit dem Auftraggeber ausgewählt und zur Angebotsabgabe aufgefordert. Bei der Prüfung der eingehenden indikativen Angebote hat TEAM CONSULT zunächst geprüft, ob formelle und inhaltliche Anforderungen erfüllt waren und bei Abweichungen die Anbieter zu Nachbesserungen aufgefordert. Am Tag der Abgabe der verbindlichen Angebote erfolgten dann Angebotsbewertung und -vergleich. Der Auftraggeber konnte einen neuen Gasliefervertrag mit dem im Vergleich führenden Anbieter noch am selben Tag abschließen.
Im Zuge der Ausschreibung konnte eine deutliche Verbesserung der Konditionen im Vergleich zum vorherigen Liefervertrag erzielt werden.
Vertragsverhandlungen für einen Regionalversorger
Aufgabenstellung:
Im Kontext der sich ändernden Bedeutung von Großhandelsplätzen für Erdgas in Deutschland und eines sich verändernden Wettbewerbsumfelds sah sich ein führender Regionalversorger gezwungen, in die Verhandlung eines Gasbezugsvertrags mit seinem Lieferanten einzusteigen.
Lösung:
TEAM CONSULT wurde beauftragt, ein Gutachten über die Entwicklung des deutschen Gasmarkts vor und während der Revisionsperiode zu erstellen. Wichtige Aspekte dieses Gutachtens waren die Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen und die Entwicklung des Wettbewerbsumfelds auf dem Beschaffungsmarkt sowie in den verschiedenen Absatzsegmenten des Versorgers.
Auf Grundlage der im Gutachten aufgezeigten Entwicklungen wurden Vorschläge zur Anpassung des Vertrags abgeleitet. Für die laufenden Verhandlungen stellte TEAM CONSULT Argumentationshilfen bereit, so dass im Ergebnis eine kommerzielle Einigung zwischen den Parteien herbeigeführt werden konnte.
Vertragsverhandlung eines Liefervertrages
Aufgabenstellung:
Unser Kunde beabsichtigte, ein neues Heizkraftwerk in Betrieb zu nehmen und die bestehenden Anlagen zur Produktion von Strom und Fernwärme (FW) zu ergänzen. Die Belieferung des Kraftwerks sollte durch einen neuen Gasliefervertrag (GLV), welcher den alten Vertrag komplett ablöst, mit einem großen Gaslieferanten erfolgen.
TEAM CONSULT wurde gebeten, das vorliegende Angebot des Lieferanten für den neuen Kraftwerksgas-Vertrag im Rahmen anstehender Vertragsverhandlungen zu analysieren und zu bewerten. Ferner sollte die Wirtschaftlichkeit der Strom- und Wärmeproduktion verbessert werden.
Lösung:
Die Lösung des Problems erfolgte in drei Schritten. Zunächst wurde eine Analyse und Bewertung des vorliegenden neuen Vertrags durchgeführt sowie eine Beschreibung des Lieferverhältnisses unter Beachtung aller Nebenvereinbarungen und der folgenden Punkte: Vertragstyp, Mengen, Preise und Preisbindungen, Flexibilität, Laufzeit und Lieferpunkt. Diese Analysen mündeten in einer kommerziellen Analyse der Revisionsklausel und Wirtschaftlichkeitsklausel sowie in einer allgemeinen Würdigung des Vertrags. Im nächsten Schritt erfolgte eine eingehende energiewirtschaftliche Analyse der Strom- und Fernwärme-Erzeugung (Vergleich zwischen Ist-Zustand und Neuanlage) des Kunden. Die Betriebsweise der verschiedenen und komplexen Anlagenkomponenten wurde beschrieben und anhand der folgenden Parameter analysiert:
- Ermittlung der technischen Funktionsweise der Neuanlage
- Ableitung des durchschnittlichen Fernwärmebedarfs
- Festlegung Leistungsdaten, Nutzungsgrade, etc. für typische Fahrweisen der Neuanlage
- Ermittlung der Energieflüsse je Quartal
- Entwicklung eines Rechenmodells für eine Deckungsbeitragsrechnung
- Optimierung der Fahrweise
Als Ergebnis des Projektes wurden konkrete Empfehlungen für die Revision des neuen GLV für die Strom- und FW-Erzeugung erarbeitet, die unter Beachtung des Marktumfelds einen wirtschaftlichen und flexiblen Betrieb der Neuanlage ermöglichen. TEAM CONSULT hat den Kunden im Rahmen der Vertragsverhandlungen erfolgreich begleitet, so dass unsere Empfehlungen erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Preisrevision eines LNG-Liefervertrags
Aufgabenstellung:
Unser Kunde, ein internationales LNG-Unternehmen, ist im Rahmen eines langfristigen Kaufvertrags als Verkäufer tätig und liefert die vertraglich gebundenen LNG-Mengen an einen europäischen Käufer. Der Käufer verwendet das LNG entweder auf seinem Heimatmarkt oder leitet die Lieferung – bei günstiger Preissituation und soweit die Bedingungen des Kaufvertrags dies gestatten – zur Ausnutzung von Arbitragemöglichkeiten an Abnehmeranlagen auf einen anderen Markt um.
Der Käufer löst die Preisrevisionsklausel aus und fordert einen niedrigeren Kaufpreis im Rahmen des Kaufvertrags allein auf der Grundlage angeblich veränderter Umstände und Preisniveaus auf dem Heimatmarkt. Der Verkäufer will den Anspruch des Käufers auf eine Preisreduzierung bewerten und seine eigene Bewertung des angemessenen Preisniveaus vornehmen. Darüber hinaus möchte unser Kunde eine gütliche Einigung finden und ein Schlichtungsverfahren vermeiden, aber gleichzeitig einen Rechtsfall aufbauen, sofern keine Einigung erreicht werden kann.
Lösung:
Im ersten Schritt führen wir eine kommerzielle Bewertung der auslösenden Bedingungen sowie der Richtwerte für den in der Preisrevisionsklausel festgelegten Vertragspreis aus. Dabei wird insbesondere der Wert des Erdgases auf dem Heimatmarkt des Käufers bewertet. Überdies werden Preise für den Import von LNG in den Heimatmarkt und in europäische Märkte analysiert. Das Ergebnis bildet eine realistische Bewertung der Verhandlungsposition unseres Kunden im Rahmen der Preisrevisionsklausel.
Auf der Grundlage dieser Bewertung entwickeln wir dann kommerzielle Argumente für die Position unseres Kunden und unterstützen damit den Aufbau des Rechtsfalls. Gleichzeitig identifizieren wir potentielle Gegenargumente („des Teufels Advokat“). Ein weiteres Ziel unserer Arbeit besteht in der Identifizierung von Potentialen für Win-win-Situationen. Eine Win-win-Situation könnte erreicht werden, wenn nicht nur die Preisbestimmungen sondern auch andere Bedingungen des Kaufvertrags so geändert werden, dass der Wert des nach dem Kaufvertrag gelieferten LNG steigt und der zusätzliche Wert zwischen dem Verkäufer und dem Käufer geteilt wird. Ein weiterer Wert kann durch zusätzliche Flexibilität im Kaufvertrag für die Lieferung von LNG in Märkte mit höheren Preisniveaus erzielt werden. Der Kunde identifiziert dazu potentielle Veränderungen, die er an bestimmten Vertragsbedingungen vorzunehmen bereit wäre.
In einem nächsten Schritt führen wir eine Analyse der Marktsituation sowie der Preisniveaus für LNG auf Märkten durch, auf denen das LNG anstelle des Heimatmarktes des Käufers verkauft werden könnte. Dies bildet eine Voraussetzung für die anschließende Bewertung des zusätzlichen Wertes der potentiellen Änderungen der Vertragsbedingungen. Das Endergebnis bildet eine Empfehlung für die Option, mit der der Wert des nach dem Kaufvertrag veräußerten LNG maximiert wird und eine kommerzielle Beilegung des Konflikts erzielt wird, der für beide Parteien attraktiv ist.
Untersuchungen zum möglichen Entstehen einer marktbeherrschenden Stellung im Kontext einer geplanten Unternehmensfusion
Aufgabenstellung:
Ein in- und außerhalb der EU tätiger Gasproduzent und -händler beabsichtigte die Übernahme eines in der EU tätigen Gashandelsunternehmens. Hierzu war aus wettbewerbsrechtlichen Gründen eine Genehmigung seitens der EU-Kommission erforderlich. Voraussetzung für die Erteilung der Genehmigung war, dass die Übernahme den Wettbewerb nicht beeinträchtigen würde und eine marktbeherrschende Stellung des Unternehmens nach der Übernahme auszuschließen war. Zu diesem Zweck musste das Unternehmen der EU-Kommission detaillierte und fundierte Daten zu den Marktvolumen, der derzeitigen Marktkonzentration und zu den Marktanteilen beider Unternehmen in den betreffenden Märkten vorlegen. Team Consult wurde mit der Erhebung der benötigten Marktdaten betraut.
Lösung:
Zunächst wurden gemeinsam mit dem Rechtsberater des Kunden – einer international tätigen Anwaltskanzlei – die relevanten Märkte (EU-Mitgliedsländer) sowie die von der EU-Kommission in derartigen Fällen zugrunde gelegte sachliche Marktabgrenzung in einem Analyse-Raster festgehalten. Zur Abgrenzung der verschiedenen Handelsstufen sowie zur Rolle der Handelsmärkte (Hubs) in den verschiedenen betreffenden Ländern konnte Team Consult seine energie- und gaswirtschaftliche Marktkenntnis einbringen. Darüber hinaus haben wir qualitative Argumente für eine Weiterentwicklung der Marktabgrenzung vor dem Hintergrund der zunehmenden Liquidität der Hubs und der fortschreitenden Marktintegration über Ländergrenzen hinweg formuliert.
Im Rahmen der Datenerhebung und -analyse haben wir für die Ermittlung der Marktvolumen u.a. auf Statistiken von Eurostat, von statistischen Ämtern der betreffenden Länder und von marktgebietsaufspannenden Netzbetreibern zurückgegriffen. Die Ermittlung der Absatzvolumen und damit der Marktanteile der jeweils führenden Unternehmen erfolgte u.a. anhand von Veröffentlichungen von nationalen Regulierungsbehörden und von Unternehmensberichten. Eine wesentliche Herausforderung bestand in der Auswertung der zumeist nicht auf unseren Verwendungszweck zugeschnittenen Daten und deren Einordnung in das Analyse-Raster. Schließlich wurden die Ergebnisse der Datenerhebung und -auswertung einschließlich einer umfangreichen Dokumentation der Quellen sowohl in Tabellenform als auch in grafisch aufbereiteter Form in einem Präsentationsdokument übergeben.
Auf Basis der von Team Consult geleisteten Arbeit konnte unser Kunde die für sein Anliegen erforderlichen Daten bei der EU-Kommission einreichen.
Gutachten zum Vorliegen einer marktbeherrschenden Stellung
Aufgabenstellung:
Ein im europäischen Ausland ansässiger Betreiber eines Gaskraftwerks hatte einen langfristigen Vertrag für die Belieferung seines Kraftwerks mit Erdgas geschlossen. Vertragspartner und Lieferant war der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses im Land des Käufers größte Anbieter von Erdgas für Großkunden. Mit stärker werdendem Wettbewerb im Erdgasmarkt und zunehmender Markttransparenz sah der Käufer Hinweise darauf, dass der Verkäufer seine bei Vertragsschluss dominante Marktposition dazu genutzt hatte, Konditionen durchzusetzen, die den Käufer unangemessen benachteiligten.
Hinzu kam, dass ein wirtschaftlicher Betrieb des Kraftwerks nicht mehr möglich war, so dass Anpassungen des Erdgasliefervertrags erforderlich wurden. Der Käufer setzte sich daraufhin mit dem Verkäufer über mögliche Vertragsanpassungen auf dem Verhandlungswege auseinander, prüfte aber auch rechtliche Schritte, unter anderem mit Bezug auf das Wettbewerbsrecht. Daher musste geklärt werden ob der Verkäufer zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses eine marktbeherrschende Stellung im relevanten Markt innehatte. Für etwaige sich anschließende Fragen, etwa ob der Verkäufer eine ggf. vorliegende marktbeherrschende Stellung zu Lasten des Käufers missbraucht hat und wie in dem Fall der Schaden zu bemessen wäre, sollten Bewertungsansätze aufgezeigt werden. Der Käufer beauftragte TEAM CONSULT mit der Erstellung eines entsprechenden Gutachtens.
Lösung:
Ausgangspunkt des Gutachtens war eine Darstellung des Erdgasmarktes des entsprechenden Landes, wobei der Schwerpunkt auf der Wettbewerbssituation im Markt für die Belieferung von Kraftwerken mit Erdgas und deren Entwicklung seit dem Abschluss des strittigen Vertrages lag. Der Markt wurde hinsichtlich seiner Struktur entlang der Wertschöpfungskette (Import, Handel, Vertrieb, Transport, Speicher, Verteilung) sowie der Rahmenbedingungen (Regulierung und Liberalisierung, Entwicklung des Netzzugangs, Anbindung an benachbarte Gasmärkte) eingehend analysiert. Auf dieser Grundlage konnte der für die Frage der Marktbeherrschung relevante Markt in sachlicher und räumlicher Hinsicht abgegrenzt werden.
Im nächsten Schritt wurde die Rolle des Verkäufers im relevanten Markt zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses näher untersucht. Dabei wurden insbesondere die üblichen, auch von Kartellbehörden herangezogenen Indikatoren für den Wettbewerbsdruck und die Kriterien für eine „marktbeherrschende Stellung“ geprüft. Im Ergebnis wurde das Vorliegen einer marktbeherrschenden Stellung eindeutig festgestellt. Des Weiteren wurde untersucht, welcher der für die Prüfung eines Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung üblichen Ansätze (verschiedene Vergleichsmarktkonzepte sowie kostenbasierte Ansätze) im vorliegenden Fall geeignet wäre. Abschließend erfolgte die Entwicklung eines Berechnungsschemas zur Quantifizierung des durch einen etwaigen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung entstandenen Schadens.
Schiedsverfahren eines Erdgasliefervertrags
Aufgabenstellung:
Schiedsverfahren gehören aktuell zu den spannendsten und anspruchsvollsten Projekten im europäischen Erdgasgeschäft. Im vorgestellten Projekt unterstützten wir einen europäischen Gaslieferanten, der vom Käufer des Gases vor einem Schiedsgericht auf eine Anpassung der vertraglichen Preisregelungen verklagt wurde. Unsere Arbeit bestand darin, in verschiedenen Phasen des Prozesses mehrere Gutachten zu erstellen und unseren Kunden darüber hinaus strategisch zu beraten sowie abschließend vor Gericht unsere Position zu verteidigen.
Eine besondere Herausforderung lag in der komplexen Projektsteuerung und Abstimmung mit allen intern und extern beteiligten Personen und in der absoluten Termintreue aufgrund der engen Fristen vor den jeweiligen Abgabeterminen. Hinzu kam eine besondere, geradezu spieltheoretische Komponente dadurch, dass beim Entwickeln der Strategie und beim Erstellen der Gutachten die möglichen Reaktionen der Gegenseite im Voraus antizipiert werden mussten.
Lösung:
In unserem Gutachten ging es thematisch um historische Entwicklungen auf einem europäischen Energiemarkt und deren Auswirkungen innerhalb der vertragsspezifischen Fragestellungen, zum Beispiel um die Auswirkungen auf den Wert des Gases, bis hin zu brandaktuellen Fragestellungen rund um Risikomanagement und Hedging-Themen. Durch unsere Kompetenz in energie- und gaswirtschaftlichen Themen konnten wir alle Fragestellungen erfolgreich lösen und das Projekt im Sinne unseres Kunden nach einem Zeitraum von über zwei Jahren mit großem Erfolg abschließen.
Schiedsverfahren aus dem Bereich erneuerbare Energien
Aufgabenstellung:
Fragestellungen im Bereich der erneuerbaren Energien stellen einen wichtigen Teil der Beratungsaktivitäten von TEAM CONSULT dar. Exemplarisch dafür steht ein Beispiel aus der Bioerdgasbranche, bei dem wir einen Kunden in einem schiedsgutachterlichen Verfahren begleitet haben. Als Betreiber einer Bioerdgasanlage ist unser Kunde langfristig Lieferant des produzierten Bioerdgases an einen Käufer.
Da sich jedoch die Produktionsbedingungen nachhaltig verändert haben, wurde von Seiten des Betreibers eine Preisanpassung für die Lieferung des Bioerdgases an seinen Kunden gefordert. Die Forderung nach einer Preisanpassung haben wir untersucht.
Lösung:
Im Rahmen der gutachterlichen Tätigkeit haben wir die Preis- und Beschaffungsbedingungen der notwendigen Substrate sowie weitere Einflussfaktoren auf den wirtschaftlichen Betrieb der Anlage analysiert. Insbesondere haben wir dabei die Auswirkungen eines veränderten Substratmixes der Anlage, die biologischen Eigenschaften der Substrate (z.B. ihre Biogasausbeute), aber auch die vertragliche Risikoverteilung zwischen den Parteien in unseren Gutachten berücksichtigt. Aufgrund unserer fachlichen Expertise im Bioerdgasmarkt sowie unserer langjährigen Erfahrung in Schiedsverfahren konnten wir unseren Kunden unterstützen, sodass das schiedsgutachterliche Verfahren erfolgreich verlief.
Schiedsverfahren zu einem internationalen Transportvertrag
Aufgabenstellung:
In dem hier vorgestellten Projekt waren besonders unsere langjährigen international geprägten Erfahrungen in der Gaswirtschaft und tiefgehenden Kenntnisse in Schiedsverfahren gefragt.
Unser Kunde, ein global agierendes Gasunternehmen, hatte langfristige Transportkapazitäten bei einem Transporteur kontrahiert. Der Transporteur verklagte unseren Kunden vor einem Schiedsgericht auf eine Erhöhung des Entgeltes und eine Anpassung der vertraglichen Bedingungen. Dieses Anpassungsbegehren entsprach im Prinzip einer kompletten Neufassung des Vertrages und wurde mit Eigenschaften von Transportverträgen, die unter anderen Umständen und Zeitpunkten geschlossen wurden, begründet.
Unsere Aufgabe bestand darin, den Forderungen der Gegenseite mit gaswirtschaftlichen und ökonomischen Argumenten zu begegnen und die geforderten Ansprüche in dem mehrjährigen Verfahren zu widerlegen.
Die Herausforderung lag insbesondere darin, dass der Vertrag auf eine sehr spezifische Marktkonstellation hin konzipiert war und der Kläger im Laufe des Verfahrens seine komplexen und international ausgerichteten Argumentationslinien mehrfach wechselte. Darüber hinaus war das Verfahren durch den nationalen Regulierungsprozess im Markt des Transporteurs stark beeinflusst.
Lösung:
In dem gesamten Prozess des Verfahrens war es von höchster Wichtigkeit, die theoretisch zentrierte und international abgeleitete Argumentation der Gegenseite auf Plausibilität zu prüfen und auf die gaswirtschaftlich vereinbarten Tatbestände des betroffenen Vertrages zurückzuführen.
Wichtiger Ausgangspunkt dazu war eine Analyse der vertraglich vereinbarten Bedingungen und die sich daraus ergebenen Konsequenzen, die die Vertragsparteien zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses - auch unter Aspekten der historischen Zusammenarbeit der Parteien - gefunden haben. Damit konnte nachgewiesen werden, dass die Parteien bei Vertragsabschluss auf eine individuelle und situationsspezifische Vertragsgestaltung wertgelegt haben.
Im zweiten Schritt musste der Nachweis geführt werden, dass die vom Kläger reklamierten Forderungen keine Anwendung auf den im Disput befindlichen Vertrag haben können. Dies erforderte eine tiefgehende Analyse der Auswirkungen geänderter Marktbedingungen auf vertragsspezifische Fragestellungen wie z.B. Vorhersehbarkeit der Konsequenzen von regulierten Marktbedingungen oder die Wirksamkeit von spezifisch und individuell gefundenen Vertragsbestandteilen im Vergleich zu europäischen, regulierten Energiemärkten. In der anschließenden Analyse der Entwicklung der Transportentgelte in unterschiedlichen Marktgebieten konnte schließlich die Marktfähigkeit der bestehenden Entgelthöhe des betroffenen Vertrages bestätigt werden.
Durch unser stark diversifiziertes Expertenteam mit tiefgehender Prozesserfahrung und Marktkenntnis konnte das Verfahren nach gut 2 Jahren zur vollsten Zufriedenheit des Kunden abgeschlossen werden.
Projektkoordination für eine Landesregierung im Rahmen der Planung eines LNG-Importterminals
Aufgabenstellung:
Ein Konsortium aus verschiedenen Unternehmen plant im Norden Deutschlands die Errichtung eines LNG-Terminals, mit welchem verflüssigtes Erdgas (LNG) nach Deutschland importiert werden soll. Zur Begleitung dieses komplexen Projektes, welches nationale und europaweite Bedeutung für die Wirtschaft und den Energiemarkt besitzt, hat die Landesregierung den Einbezug eines externen Projektkoordinators beschlossen.
Der Projektkoordinator agiert als zentrale Anlaufstelle des Landes für die Projektbeteiligten und koordiniert die verschiedenen Handlungsstränge der am Projekt beteiligten Stellen in Ministerien und Landesämtern.
Lösung:
Team Consult hat verschiedene Arbeitsprozesse und -strukturen etabliert, um den kritischen Pfad des Projektes fortlaufend zu überwachen und bei Planabweichungen entsprechende Lösungsansätze mit den involvierten Parteien zu entwickeln.
Die involvierten Landesstellen werden in regelmäßigen Jour-fixes und Task-Force-Sitzungen über den aktuellen Stand des Projekts informiert. Team Consult unterstützt die Ministerien u.a. bei der Identifikation von Projektrisiken und Handlungsbedarfen des Landes und der Erarbeitung von Maßnahmen und Entscheidungsvorlagen. Daneben werden situativ Themenkomplexe für Ministerien der Landesregierung aufbereitet, um diese bei spezifischen Fragestellungen im Bereich LNG sowie Gas zu unterstützen.
Parallel zu den internen Arbeiten ist eine Kommunikationsstrategie entwickelt worden, um die interessierte Öffentlichkeit transparent und sachlich rund um das Projekt zu informieren.
Die Zusammenarbeit in diesem Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt.